Vier Wochen sind seit der Plattform der Kleinserie in Bauma vergangen. In diesen vier Wochen haben wir weiter Fertigungsmethoden getestet und Musterteile erstellt. Doch eines nach dem anderen.
Mit diesem Stand waren wir an der Plattform der Kleinserie vertreten. Wobei Stand fast etwas hoch gegriffen ist, war es doch kaum mehr als ein Tisch mit „Ausstellungsdekoration“. Neben den ersten Teilen für den SOB-Traverso in Spur N haben wir zwei Referenzprojekte ausgestellt. Auf der linken Seite war eine Auswahl an Bauteilen für das Dampfatelier„Am km 103,455“ von Markus Feigenwinter ausgestellt. Das entsprechende Referenzprojekt „Standard-Bauteile“ finden Sie auch auf unserer Referenzliste. Auf der rechten Seite war das Drehgestellt „CMF-2“ ausgestellt, welches wir für eine Privatperson fertigen. Beide Projekte stehen beispielhaft für Projekte unterschiedlicher Art, welche wir für gewerbliche Kunden und Privatpersonen machen dürfen.
Das sind die Teile, wie wir sie in Bauma ausgestellt haben. Es ist zwei Mal der Wagenkasten von Wagen „E“ und das dazu passende Untergestell mit rudimentärer Inneneinrichtung. Die Teile sind aus Aluminium aus dem Vollen gefräst, der matte Wagenkasten wurde zusätzlich sandgestrahlt. Wir waren mit den Teilen weitgehend zufrieden, einzig die Dachblende ist noch nicht ganz so, wie wir uns das vorstellen. Für ein hochpreisiges Kleinserienmodell muss nach unserem Verständnis bezüglich Detaillierung etwas mehr möglich sein. Eine erste Alternative haben wir in Form der langen Messinggussteile bereits ausgestellt. Die langen Teile sind nichts anderes als die Dachblende für die ganze Wagenlänge, welche auf die Wagenkästen aufgesteckt werden können.
Auf der Suche nach der für uns optimalen Produktionsmethode haben wir auch den 3D-Druck ausprobiert. Der Druck in Kunststoff steht für dieses Modell ausser Diskussion, da wir ein hochwertiges Metallmodell anstreben. Auf dem Bild links ist der Wagenkasten von Wagen „C“ als 3D-Druckmodell in Aluminium sichtbar. Viele Details wie die Dachblende lassen sich gut darstellen, dafür „verschwimmen“ andere Details. Trotz Sandstrahlen ist die Oberfläche jedoch weit von unseren Vorstellungen der Oberflächenqualität für ein Eisenbahnmodell entfern. Damit scheidet diese Produktionsmethode aus.
Die bereits angetönte Variante mit aufgesteckten Dachblenden wird voraussichtlich für unser Modell übernommen. Bereits in einer ersten Umsetzung passen die Teile erfreulich gut und geben ein stimmiges Bild ab. Einzig in der Längenausdehnung muss noch eine Feinabstimmung stattfinden, so dass die Dachblenden auch wirklich gleich lang sind wie der Wagenkasten. Auch für die weiteren Dachaufbauten laufen die Konstruktion und das Testen der verschiedenen Produktionsmethoden. Auch hier schneidet der 3D-Druck schlechter ab als die Herstellung als Gussteil in Messing. Und wenn es um Gitterstrukturen geht, ist die Ätztechnik unschlagbar. Hier gilt es, im Spannungsfeld zwischen Feinheit bzw. Detailtreue und rationeller Fertigung den für uns richtigen Weg zu finden. Der aufgesetzte Stromabnehmer entstammt dem Sommerfeldt-Sortiment und passt erfreulich gut. Einzig die Farbgebung muss für diese Fahrzeuge „helvetisiert“ werden.
Das sind nochmals im Überblick die vier Produktionsmuster bzw. Wagenkasten. In der hinteren Reihe links der Wagen „C“, rechts der Wagen „E“, jeweils ohne Sandstrahlen. Der Wagen „C“ mit der aufgesteckten Dachblende, der Wagen „E“ mit angefräster Dachblende.
In der vorderen Reihe ebenfalls links der Wagen „C“, rechts der Wagen „E“. Der Wagen „C“ entstammt dem 3D-Druck, der Wagen „E“ ist gefräst, beide sind sandgestrahlt. Der Unterschied in der Oberflächenqualität ist hier deutlich sichtbar.
Fundierte Kenner des Traverso werden den Fehler im Foto bereits gefunden haben: Im Original steht der Wagen „C“ jeweils anders rum zum Wagen „E“, das Ende mit dem Stromabnehmer grenzt an den Wagen „B“ und das andere Ende an den Wagen „E“. Doch das ist auch uns erst beim Betrachten der Fotos aufgefallen. Wer es nicht gemerkt hat, ist in guter Gesellschaft (zumindest mit uns).